Ergotherapeutische Abklärung

Die ergotherapeutische Diagnostik mittels gezielter Befragung, Beobachtung und Testung klärt, wo genau die Ursache für die Alltagsschwierigkeit liegt und welche Therapiemethode zu empfehlen ist. 

 

Einen großen Teil nimmt hier die Befragung des Kindes und der Eltern über den Alltag der Familie ein. Welche Stärken hat das Kind? Gibt es Schwierigkeiten in Schule oder Kindergarten? Was möchte und muss das Kind besser können? Wie war der bisherige Lebensverlauf? Welche Wünsche und Erwartungen gibt es an die Ergotherapie?

 

So werden gemeinsam Veränderungswünsche und Therapieziele ermittelt und messbar gemacht. Das geschieht mit dem Foto-Interview und dem COPM (Canadian Occupational Performance Messure), zwei  in der Ergotherapie bewährten und standardisierten Befundungsinstrumente, welche die Alltagsziele des Kindes und seiner Bezugspersonen in den Mittelpunkt stellen. Das Kind und seine Eltern können also selbst bestimmen, was sie verändern wollen und sich damit aktiv an der Therapie beteiligen. 

 

Je nach Alter und Diagnose können weitere standardisierte und nichtstandardisierte Befundungsmethoden zum Einsatz kommen. Dazu zählen Qualitätsbeobachtungen, Tests und Entwicklungsskalen die sich an den jeweiligen wissenschaftlichen Diagnoseleitlinien orientieren. Bei Kindern bis 6 Jahren habe ich die Möglichkeit, den ET6-6R durchzuführen. Bei unklarer Händigkeit habe ich das Händigkeitsprofil zur Verfügung. 

 

Häufig ist es sinnvoll, weitere Personen des Umfelds des Kindes zu befragen, wie sie das Kind erleben und wo sie Stärken und Veränderungswünsche sehen. So können etwa Lehrer*innen und Kindergartenpädagog*innen, die den Alltag des Kindes miterleben, in die Therapie miteinbezogen werden und ein Austausch mit Kolleg*innen anderer Berufsgruppen unterstützt das Kind zusätzlich. Dies passiert  nur mit dem Einverständnis der Erziehungsberechtigten, da Ergotherapeut*innen der Schweigepflicht unterstehen. 

 

Gibt es bereits Befunde aus vorangegangenen Untersuchungen wie z.B. einer Entwicklungsdiagnostik, bitte ich die Eltern, diese mitzubringen, denn das Studium dieser Berichte ergibt eine weitere Säule der Befundung. 

 

Organisatorisch ist zu sagen, dass sich nach der ersten Befundungseinheit die Ergotherapeutin einen groben Überblick über das Therapiekind verschaffen kann, für eine fundierte Abklärung sind jedoch zumindest drei Einheiten notwendig.

 

 

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