Säuglinge und Kleinkinder 0-3 Jahre

Bei Säuglingen und Kleinkindern können Entwicklungsstörungen durch Abweichungen in der Bewegungs-, Spiel-, Sprach-, Emotional-, und Sozialentwicklung sichtbar werden.

 

Jedes Kind soll und darf sich in seinem eigenen Tempo entwickeln und es gibt viele Variationen der Normalentwicklung, die manchmal auffällig wirken können, aber es noch lange nicht sein müssen. Laut Grenzsteine nach Michaelis gibt es aber äußerste Altersgrenzen, in denen ein Kind bestimmte Entwicklungsschritte erreicht haben sollte. Hat ein Kind hier Schwierigkeiten, ist eine fachliche Abklärung dringend zu empfehlen, um einschätzen zu können, ob eine therapiebedürftige Entwicklungsstörung vorliegt.

 

In der Motorikentwicklung gilt es im Zweifelsfall unbedingt abzuklären, ob es sich bei den Bewegungsschwierigkeiten um pathologische Bewegungsmuster handelt, die sich nicht von selbst auswachsen, sondern nur mit therapeutischer Unterstützung verändern lassen. Geschulte Ärzte und Therapeutinnen erkennen hier auch minimale Hinweise, welche Aufschluss über die motorische Entwicklungsverzögerung geben können.

 

Motorische „Spätentwickler“ müssen noch lange kein Entwicklungsproblem haben. Auch dürfen Entwicklungsschritte wie das Krabbeln ausgelassen werden, ohne dass sich Eltern Sorgen machen müssen. Vielmehr kommt es auf die Bewegungsqualität an. Bewegen sich Kinder immerzu ungeschickt, tollpatschig, kompliziert, komisch, unökonomisch oder undynamisch besteht Bedarf zur Abklärung.

 

Das Spiel des Kindes gibt in jeder Altersstufe viel Aufschluss über den Entwicklungsstand eines Kindes, auch schon beginnend beim Säugling, der zunächst mit seinem Körper und seiner Umgebung spielt und diese so erforscht. Zeigt ein Kind über einen längeren Zeitraum kein oder eingeschränktes Interesse für altersentsprechende Spielangebote, kann dies ein Hinweis auf die Notwendigkeit einer Unterstützung durch Therapie sein.

 

Häufig zeigen Kinder, dass mit ihnen etwas nicht stimmt, in dem sie im Verhalten auffällig werden. Kinder, die übermäßig viel oder keine Emotionen zeigen, brauchen Hilfe und Verständnis durch die Erwachsenen und eine medizinisch-therapeutische Abklärung kann auch hier Sinn machen.

 

Ein wichtiger Entwicklungsparameter sind die Kommunikation und Sprache. Lautet und spricht das Kind altersentsprechend? Versteht es die anderen? Gibt es Blickkontakt? Ist auch eine nichtsprachliche Kommunikation möglich (durch Gestik und Mimik)? Interessiert es sich für andere Kinder und Erwachsene?

 

Es ist nicht jede Entwicklungsabweichung therapiebedürftig. Trauen Sie sich im Zweifelsfall mit ihrer Kinderärztin oder ihrem Kinderarzt darüber zu sprechen, die/der im Bedarfsfall zur ergotherapeutischen Abklärung weiterleitet. Häufig ist eine Elternberatung hilfreich – nicht jedes Kind braucht sofort Ergotherapie. Bei einer ernstzunehmenden Entwicklungsstörung ist jedoch der Beginn der (Ergo-)therapie je früher desto besser!

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